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Online-Schätzung von Immobilien: Vorteile und Nachteile

Wollen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung verkaufen? Dann interessiert Sie bestimmt, wie viel das Objekt wert ist – und wie viel Sie dafür verlangen können. Sie können den Wert von einer Fachperson für Immobilienbewertungen oder online schätzen lassen.

 Immobilie wird mit einer Online-Schätzung geschätzt
Worauf müssen Sie bei Online-Schätzungen achten, damit die Ergebnisse möglichst genau sind?
(rh) Im Internet finden Sie zahlreiche Tools, die den Verkehrswert oder Marktwert einer Immobilie schätzen. Zum Beispiel von Vergleichsdiensten oder Immobiliendienstleistern. Im Vergleich mit dem Honorar für eine Fachperson für Immobilienbewertungen sind diese Tools günstig. Manche sind sogar kostenlos, aber Sie «bezahlen» mit Ihren Daten. Der Preisvorteil ist nicht der einzige Punkt, der für die Internet-Rechner spricht: Sie punkten auch mit ihrer Schnelligkeit. Das Formular ist in zwei bis drei Minuten ausgefüllt, das Ergebnis liegt in Nullkommanichts vor. Ganz anders die Fachschätzung mit Ortstermin. Bis die ausführliche Dokumentation erstellt ist, dauert es in der Regel einige Tage. Dafür ist die Dokumentation ausführlicher und eine solidere Basis für die Preisverhandlungen mit Interessenten.

Die Vorteile von Online-Schätzungen?

Online-Schätzungen oder hedonische Schätzungen sind günstig oder gratis und schnell. Sie gehen davon aus, dass der Marktwert von einzelnen Eigenschaften abhängt:

  • Makrolage (Region, Gemeinde, Nähe zu Wirtschaftszentren, öffentlicher Verkehr)
  • Mikrolage (Nähe zum ÖV und zu Geschäften, aber auch Aussicht oder Besonnung)
  • Objekt (Grundriss, Grösse, Volumen, Nutzfläche, Anzahl Zimmer usw.)
  • Objektqualität (Baujahr, Bausubstanz, Ausbaustandard, Zustand usw.)
  • andere wertvermehrende oder wertmindernde Informationen

Die hedonische Schätzung vergleicht das Haus oder die Wohnung mit vergleichbaren Objekten in der Gemeinde oder Region, die in den letzten Jahren verkauft wurden. Sie gewichtet Informationen mit statistischen Methoden objektiver als viele Verkaufs- oder Kaufparteien. Das heisst, sie objektiviert die Eigenschaften, leitet daraus eine Schätzung ab und sagt den Marktwert voraus. Sie unterscheidet nicht zwischen Gebäudewert und Landwert, weil sie das Objekt immer als Einheit bewertet.

Die Ergebnisse sind genau. Für ein normales Einfamilienhaus oder eine normale Eigentumswohnung in einer Gemeinde oder Region mit vielen Vergleichsobjekten sehr genau. Nur bei Liebhaberobjekten liegen sie öfters daneben, weil Kaufende und Verkaufende häufiger subjektiv bewerten und emotional entscheiden. Online-Schätzungen sind inzwischen so genau, dass immer mehr Banken auf eine Fachperson verzichten und diese die hedonische Bewertung als Zweitmeinung zur eigenen Schätzung verwenden.

Die Nachteile von Online-Schätzungen

Die Genauigkeit hängt davon ob, wie emotionslos die Verkaufspartei ihr Haus oder ihre Wohnung beurteilen kann. Ein 18 Jahre altes Badezimmer ist nicht mehr zeitgemäss. Wer die Badewanne, Dusche oder Armaturen ausgesucht und die Wände selbst geplättelt hat, sieht das vielleicht ganz anders. Diese Person bewertet das Badezimmer – und damit den Wert – anders als Kaufinteressenten oder Fachpersonen. Diese beurteilen und bewerten ohne Emotionen, weil sie wissen, wie sich die Ansprüche verändert haben und was für einen Standard Kaufinteressenten heute erwarten. Hedonische Schätzungen können für ein Objekt weit auseinander gehen, abhängig davon, wer die Informationen erfasst. 

Online-Schätzung oder Fachperson?

Wenn Sie ein Standardhaus oder eine Standardwohnung verkaufen wollen und keine detaillierte Schätzung brauchen, ist die Online-Schätzung eine schnelle und günstige Alternative. Sie ist auch sinnvoll, wenn Sie sich ernsthaft für ein Haus oder eine Wohnung interessieren und den Kaufpreis (oder die Schätzung der Verkaufsparteien) hinterfragen. Sobald es sich aber um ein Liebhaberobjekt handelt, zum Beispiel ein Haus, das unter Denkmalschutz steht, stösst die Online-Schätzung an Grenzen. Dann lohnt es sich, eine Fachperson zu beauftragen. Auch, wenn juristische Fragen zu klären sind.

Häufige Fragen

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