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Sichtschutz für den Garten

Ein Sichtschutz oder eine Trennwand kann im Garten gleich mehrere Zwecke erfüllen. Die Raumteiler schützen nämlich nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern halten Wind und Lärm ab und schaffen erst noch ein Raum bildendes und wohnliches Ambiente. Welcher Sichtschutz passt in Ihren Garten?

 Ein Sichtschutz oder eine Trennwand kann im Garten gleich mehrere Zwecke erfüllen.
Ein Sichtschutz oder eine Trennwand kann im Garten gleich mehrere Zwecke erfüllen.

(mei) Wer den ganzen Tag arbeitet, braucht ein Refugium, in dem er Kraft tanken kann. Zu den beliebtesten Rückzugsorten gehört der Garten, in dem man sich je nach Lust und Laune ganz allein, mit der Familie oder mit Freunden erholt. Was aber, wenn die nötige Privatsphäre fehlt, weil die grüne Oase so offen ist, dass einem Nachbarn oder Passanten schier über die Schulter gucken und an Erholung nicht zu denken ist? In diesem Fall schaffen Sichtschutzmassnahmen Abhilfe.

Die Wahl des richtigen Sichtschutzes

Bei der Entscheidung für einen Sichtschutz oder eine Trennwand kann man zwischen pflanzlichen und festen Materialien wählen. Zu den ersteren gehören zum Beispiel die Gehölze. Guten Sichtschutz bieten auch ein begrünter Zaun und stark bewachsene Rankgerüste. Eine Gliederung innerhalb des Gartens lässt sich auch durch spalierartig gezogene Obstbäume erzeugen, die sich etwa zwischen Ziergarten und Gemüse- oder Nutzbereich einfügen.

Kauftipps für einen pflanzlichen Sichtschutz

Damit der pflanzliche Sichtschutz gut gedeiht und seine Funktion erfüllen kann, sollte man sich vorgängig einige Gedanken zu den Anforderungen machen, welche die Pflanzen erfüllen sollen. Zu einer guten Planung zählt gemäss Ursula Bader, Warengruppenleiterin Baumschule beim Wyss Gartenhaus in Bern, die Prüfung folgender Aspekte:

  • Wie gross soll der Sichtschutz sein, und wird er durchwegs oder lediglich in den wärmeren Monaten benötigt? Im ersten Fall ist eine immergrüne Lösung empfehlenswert, im anderen Fall kommen auch Laub abwerfende Gehölze, Kletterpflanzen oder mitunter gar Gräser in Frage. Letztere werden allerdings im Frühling stark zurückgeschnitten und brauchen einige Monate, bis sie wieder eine Grösse erzielt haben, in denen sie sich als Sichtschutz eignen.
  • Auch die Standortbedingungen und die Pflegeansprüche der Pflanzen gehören vorgängig geklärt: Kommen die Pflanzen mit einer kleinen Durststrecke zu Recht oder braucht man einen grünen Daumen? Ist ihr Standort sonnig oder eher schattig?
  • Werden die Pflanzen im Boden eingepflanzt oder sind sie für die Topfkultur gedacht? «Pflanzen, die weniger als zwei Meter hoch werden, können in Töpfen gehalten werden, wenn auch auf eine gute Pflege und Überwinterung geachtet werden muss. Dabei gilt grundsätzlich, dass ein Topf nie zu klein ist», sagt Bader.

Sichtschutz aus Hecken, Sträuchern und Blumen

Hecken schaffen in geschnittener und ungeschnittener Form viel Privatsphäre im Garten. Geschnitten benötigen sie weniger Platz, weil sie im Vergleich zu ungeschnittenen Hecken wesentlich schmaler sind. Dafür sind sie arbeitsintensiver, da sie durch regelmässige Pflege in Form gehalten werden müssen. Beliebte immergrüne Heckenpflanzen sind Kirschlorbeer, Glanzmispel und Thuja.

Bei den ungeschnittenen Hecken aus Laub abwerfenden Gehölzen empfehlen sich u.a. Weigelie, Schneeball, Zwergblutpflaume, Hibiskus und Flieder. «Besonders attraktiv ist eine Kombination aus Sträuchern mit unterschiedlicher Blütezeit, so dass man sich immer an neuen Blüten erfreuen kann», meint Bader. Der spät blühende Hibiskus eignet sich deshalb gut als Ergänzung zu Gehölzen, die im Frühling blühen. Zur Pflege dieser Sträucher gehört ein Rückschnitt mit Auslichtung im Winter.

Sehr geeignet als Sichtschutz sind auch Kletterpflanzen, die erst noch wenig Platz beanspruchen. Mit ihnen lassen sich zudem unschöne Stellen, beispielsweise in einer Mauer, kaschieren. Zur Wahl stehen blühende, ein- oder mehrjährige Kletterpflanzen wie Prunkwinde, schwarzäugige Susanne, Geissblatt und Clematis, mit denen sich der Garten auch farblich gestalten lässt. Empfehlenswert ist vor allem die italienische Clematis, da sie gegen die Clematiswelke resistent ist. Für ein gutes Gedeihen rät Bader, den unteren Bereich der Pflanze im Schatten zu halten, etwa indem man Kübelpflanzen von ca. 40 Zentimeter Höhe davor stellt. «Zudem sind kleinblumige Sorten robuster als grossblumige», meint Bader. Wer eine immergrüne Kletterpflanze bevorzugt, ist mit Efeu gut beraten.

 
 

Sichtschutz aus Holz

Sichtschutzwände aus Holz sind pflegeleichter als Hecken und haben den Vorteil, dass sie nur wenig Platz benötigen. Für die Atmosphäre im Garten sollte eine Wand gewählt werden, die mit dem Gesamtkonzept der Gartenanlage stimmig ist. Neben den klassischen Sichtblenden aus Holz gibt es Produkte, welche Edelstahl, Acryl, Glas oder Bambus miteinander kombinieren und so unterschiedliche Akzente setzen.

 
 

Das Flechten von Trennwänden aus Weidenruten hat eine alte Tradition, die dank ihrer natürlichen Wirkung wieder im Trend liegt. Sie gelten als beliebtes Gestaltungselement für den natürlich aussehenden oder romantischen Garten.

Nachteilig ist, dass Flechtwände aus dünnen Zweigen nur eine begrenzte Lebensdauer von wenigen Jahren haben. Geflechte aus dickeren Ruten hingegen können bis zehn Jahre alt werden.

 

Sichtschutz aus Stein und Beton

Mauern aus Stein sind prägnante Raum gliedernde und ästhetische Elemente im Garten. Sie strahlen Ruhe aus, bilden den Hintergrund für die Gartenbepflanzung und schützen zugleich vor Lärm und Blicken.

Auch hier lässt sich mit der Wahl des Mauertyps der Stil des Gartens akzentuieren. Eine Betonmauer steht für Modernität, die Natursteinmauer hingegen erzeugt eine eher romantische Wirkung.

 
 

Gabionen, auch Steinkörbe genannt, sind ein idealer Sicht- und Lärmschutz für den Hausgarten. Die Steinkörbe sind stabil, pflegeleicht und auch als Abtrennung in kleineren Gärten gut einsetzbar, da im Handel bereits Gabionenelemente ab 30 bis 50 Zentimetern Tiefe erhältlich sind. Die Wahl des Füllmaterials kann von regionalen Steinen bis hin zu unterschiedlichen Gesteinen in kontrastierenden Farben reichen.

Auch in Kombination mit Holz bilden Gabionen einen idealen Sicht- und Lärmschutz. Durch die Drahtgitter bieten Gabionen ausserdem ideale Möglichkeiten für die Berankung mit Kletterpflanzen.

 

Sichtschutz aus Stahl und Glas

Moderne Werkstoffe wie Edel- und Corten-Stahl finden immer häufiger Verwendung als Sichtschutzwände und Raumteiler im Garten.

Rostfreier Stahl wirkt in mattgrauer Farbe kühl und verleiht dem Garten Eleganz. Corten-Stahl ist durch eine orangebraune Rostschicht gekennzeichnet, die jedoch das Metall nicht weiter korrodieren lässt. Die Rostschicht bildet eine dünne, aber wetterbeständige Patina, die im Garten Wärme ausstrahlt.

Metall kann als Raumteiler als durchgängige oder perforierte Platte, als Wellblech und Drahtgeflecht oder als lose platzierte Paneele kreativ eingesetzt werden.

 
 

Glas ist ein relativ neues Material für den Garten. Seine Neutralität und Durchlässigkeit fügt sich ausgezeichnet in modern gestaltete Gartenkonzepte ein. Wer es schlicht mag, verwendet einfache Paneele aus gesandstrahlten Glasplatten. Sie schirmen Sitzplätze oder Ruheorte optimal vor unerwünschten Blicken ab.

 
  • Artikel von:
  • hausinfo, Jardin Suisse, Wyss Gartenhaus
  • Bildmaterial:
  • iStockphoto