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Wo einst gebetet wurde, wird heute gewohnt: Die Lukas-Kapelle in Bern ist ein Beispiel dafür, wie sich eine Kirche umnutzen lässt. Trotz der radikalen Verwandlung ist der einstige sakrale Charakter des Gebäudes auch nach dem Umbau noch gut erkennbar.
Damit das Stockwerkeigentum bezahlbar war, musste Cornelius Morscher den sakralen Raum horizontal unterteilen. Statt bloss einer entstanden so zwei neue, fast identische Wohneinheiten. Möglich wurde dies dank eines geschosshohen Betonkubus, den der Architekt in Absprache mit einem Statiker über die ganze Breite des Raumes spannen liess. Längsseitig ist der Kubus zur Erdgeschosswohnung versetzt platziert. So erstreckt sich ein Teil dessen Wohnbereichs über zwei Geschosshöhen, und die Kirchenfenster an der Ostfassade konnten erhalten werden. Wie das Kreuz auf dem Dach sowie eine Inschrift an der Fassade erinnern sie an die einstige Nutzung des Gebäudes.
Aussen führte der 2013 vorgenommene Umbau nur auf der Gartenseite zu grossen Veränderungen: Die ehemals geschlossene Südfassade wurde rückgebaut. An ihre Stelle traten grosszügige Fensterflächen im Erdgeschoss sowie ein auskragender Balkon in der ersten Etage, so dass mehr Tageslicht ins Rauminnere fällt. Zum Gebäude gehört weiter die frühere Pfarrwohnung im Dachgeschoss. Sie erhielt ebenfalls einen Balkon an der Südseite. Innen blieb sie fast unverändert. Neu ist ein Kaminanschluss, der durch alle drei Etagen führt. «Es war Millimeterarbeit, denn es kam nur eine einzige Stelle in Frage, und die führte im Dachgeschoss direkt an einem Radiator vorbei», sagt Cornelius Morscher. Für Wärme sorgt in allen Wohnungen die bestehende Gasheizung, die erst am Ende ihrer Lebensdauer mit einer nachhaltigeren Alternative ersetzt werden soll. Die beiden neuen Eigentumswohnungen wurden zudem mit einer Minergie-Lüftung ausgestattet.
Auch im Innern fällt das Gebäude aus dem Rahmen. In einem grossen, loftähnlichen Raum können die neuen Eigentümer wohnen, kochen und essen. Der Fernseher ist unsichtbar im Salontisch des ausladenden Sofas integriert und wird nur ausgefahren, wenn er benutzt wird. Drei nebeneinander liegende, kleinere Zimmer dienen als Schlafzimmer für Eltern und Kinder. Ihre Türen sind absichtlich sehr schmal, auch wenn sie damit für einen Rollstuhl nicht passierbar sind, erklärt Cornelius Morscher: «So entstand mehr Platz für die Einbauschränke in den drei Zimmern.» Eine Besonderheit im Eltern-Schlafzimmer ist die freistehende Badewanne mit Eichenholz-Rost zum Schutz des Parkettbodens. Zur Wohnung gehört weiter ein Badezimmer, dessen Wände, Boden und Decke in Goldtönen gehalten sind.
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