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Generationsgerechtes Bauen: Das ist zu beachten

Das Eigenheim ist der Wunsch vieler junger Familien. Wer bei der Planung auch an das vorgerückte Alter denkt, kann mögliche Nutzungsänderungen und -erweiterungen vorwegnehmen. Das Generationen gerechte Bauen richtet sich am Bedarf einer sich ändernden Lebenssituation.

Damit alle Familienmitglieder wohl sind, empfiehlt es sich beim Bauen mit Weitsicht zu planen
Beim Bauen für Familien ist eine gute Planung unabdingbar.

Nicht jeder Wohntrend passt zum eigenen Lebensstil: Zwar geniesst das Loft ein hohes Ansehen als coole, urbane und offene Wohnform, dank viel Raum, viel Gestaltungsfreiraum und einigem Industriechic. Doch worauf Singles oder junge Paare stehen, kann sich als unpassende Wohnumgebung entpuppen, wenn Kinder dazukommen. Die grosse Offenheit im Innern ermöglicht kaum Rückzugsmöglichkeiten; und auch zum Ordnung halten, sind unstrukturierte Räume nicht ideal. Wer deshalb Wohneigentum erwerben oder realisieren will, ist gut beraten, sich mit dem flexiblen Raumbedarf für sich ändernde Lebenssituationen auseinanderzusetzen. Ein Haus, zum Beispiel für eine junge Familie erstellt werden soll, kann mit wenigen Zusatzelementen für eine generationengerechte Erweiterung vorbereitet werden.

Für verschiedene Lebensphasen planen

Häuser werden nicht für die Ewigkeit gebaut; eine Mindest-Lebensdauer von rund 50 Jahren darf jedoch vorausgesetzt werden. Eine solche Spanne ist in etwa identisch mit der Erwartung, wie lang man selbst ein Eigenheim bewohnen kann. Doch zieht man als junge Familie in ein neues Einfamilienhaus ein, wird man nach dem Auszug der Kinder, den dritten Lebensabschnitt unter sich verändernden Bedingungen verbringen. Das Raumangebot wird zu gross, ebenso der Reinigungsaufwand. Und so flink man sich anfänglich in den eigenen vier Wänden bewegt, so eng können Türen und so hoch die kleinsten Stufen dereinst werden. Entweder das eigene Wohnumfeld lässt sich mit geringem Aufwand an sich verändernde Bedürfnisse anpassen oder das Grundstück bietet eine Reserve zum Anbau oder Aufstocken von Wohnraum.

Ansprüche der Kinder verändern sich

Für junge Eltern kommen die Kinder meistens an erster Stelle. Doch deren Ansprüche verändern sich wie die persönliche Entwicklung sehr schnell. Ein intelligentes Raumkonzept sieht zum Beispiel vor, dass sich das Kinderzimmer in den ersten Jahren neben dem elterlichen Schlafzimmer befindet, da Kleinkinder die Nähe zu ihren Eltern suchen. Ist aus dem Kind ein weniger anhänglicher Teenager geworden, macht ein Zimmer mit eigenem Hauseingang, im Unter- oder Dachgeschoss viel mehr Sinn. Bei der Raumeinteilung ist etwa das spätere Einrichten einer Einliegerwohnung in Betracht zu ziehen. Nach Auszug der Kinder lassen sich solche Räume flexibel umnutzen und umgestalten. Wird dabei an eine altersgerechte Erschliessung respektive an zugängliche Badezimmer gedacht, kann dies selbst als kompaktes «Alters-Stöckli» nutzen. Empfohlen wird für jegliche Räume, eine flexibel nutzbare Fläche von 14 m2 nicht zu unterbieten.

Reserve statt Konflikte: ein Bad mehr

Das Angebot an Nasszellen kann ebenfalls auf die familiären Entwicklungszyklen angepasst werden. Häufig bilden Toiletten und Badezimmer einen steten Unruheherd im Familienalltag. Dagegen etwas tun kann man bei der Planung mit genügend WC’s, Duschen, Badewanne oder Lavabos, die sich zudem angemessen auf die verschiedenen Etagen verteilen. Im Optimalfall ist eines von mehreren Badezimmern von Anfang an altersgerecht und barrierefrei ausgestattet.

Hürden in Küche und Treppenhaus überwinden

Eine generationengerechte Nutzung des Wohnraums scheitert oft, weil eine Küche nur mühselig zu bedienen ist. Hier gilt es unter anderem auf die Höhe der Küchengeräte und die Abstellflächen zu achten. Letztere können zu einem Hindernis werden, wenn man sich unvermittelt nur noch im Rollstuhl bewegen kann. Und wer die Geschirr- und Vorratsschränke nicht zu hoch montiert, muss – ob jung oder alt – niemals eine gefährliche Kletterpartie riskieren.

Für eine jederzeit komfortable und flexible Nutzung vorsorgen, lässt sich auch bei der Treppe. Es beginnt mit Handläufen, die auf beiden Seiten angebracht sind. Und bisweilen lassen sich diese zu einem späteren Zeitpunkt problemlos als Aufstiegshilfe für einen Treppenlift umfunktionieren. Bei mehrstöckigen Einfamilienhäusern ist jedoch ein Erdgeschoss zu empfehlen, das dereinst als eigenständige Wohneinheit genutzt werden kann.

  • Artikel von:
  • hausinfo
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