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So sparen Sie beim Hausbau

Um das Baubudget nicht zu strapazieren, ist es sicher ratsam, die eigenen Wünsche zu überdenken. Doch auch auf die sorgfältige Planung kommt es an. Partner und Spezialisten sind umsichtig auszuwählen. Der Rotstift ist zudem mit Bedacht einzusetzen.

Sparen beim Hausbau
Eine gute Planung, die sorgfältige Wahl der Partner und die Einschränkung der eigenen Wünsche helfen mit, die Baukosten im Budget zu halten.

Wer ein Einfamilienhaus für weniger als eine Million Franken erwerben kann, darf sich inzwischen Glückspilz nennen. Und waren reine Baukosten ab einer halben Million Franken vor wenigen Jahren noch realistisch, steigen die Preise für Waren und Handwerk weiterhin stark an. Allein 2022 nahm die Teuerung im Bausektor um fast 10 Prozent zu. Ohne Grundstückspreis und Umgebungsgestaltung dürften sich die mittleren Baukosten nun auf über 900 Franken pro Kubikmeter Bauvolumen bewegen, bei einem durchschnittlichen Ausbaustandard.

Angesichts dieser Zahlen stellt sich schnell die Frage, ob es nicht doch günstiger geht: Wo lassen sich Kosten sparen? Wo zahlt sich eine Entschlackung jedoch nachteilig aus? Potenziellen Bauherrinnen und Bauherren wird dafür empfohlen, frühzeitige Grundsätze festzulegen: Reicht das vorhandene Budget für ein Einfamilienhaus oder investiert man es nicht besser in eine Eigentumswohnung? Denn der Immobilienmarkt zeigt: Der Wohnraum im Einfamilienhaus kostet in der Regel fast doppelt so viel wie eine eigene Wohnung im Mehrfamilienhaus. 

Wie Sie den Kostenrahmen überwachen

Die folgenden drei Punkte sind zu beachten, um einen vereinbarten oder veranschlagten Kostenrahmen beim Hausbau einfach zu überwachen:

1. Sorgfältige Partnerwahl

Wer sich für den Bau eines Einfamilienhauses entscheidet, hält am besten bereits bei der Planung die Kosten im Auge. Die Wahl eines Architekten mit hoher Kompetenz bei der Bauausführung und der Kostenkontrolle. Beste Voraussetzungen bieten Fachpersonen, die Referenzen im preisgünstigen Wohnungsbau aufweisen, sich im Kostenwesen gut auskennen und die Bauleitung möglichst inhouse anbieten. Andernfalls kann sich lohnen, ein externes Baumanagement frühzeitig beizuziehen. Mit derselben Sorgfalt und Qualifikationen sind zudem auch die Fachplaner und Unternehmer auszuwählen.

2. Wünsche im Zaum halten

Die Bauherrschaft ihrerseits kann einiges dazu beitragen, damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Wer seine Pläne im Verlauf des Baus laufend ändert, verursacht Mehraufwände für alle Beteiligten. Folglich soll man sich Zeit nehmen für die Planung, bis die passende Lösung ausdiskutiert worden ist. Vor allem Extras gehen ins Geld: Nischen, Dachgauben oder Auskragungen treiben die Baukosten in die Höhe, genauso wie Experimente mit wenig bewährten Materialien und Technologien. Das Risiko, eine Kostenüberschreitung zu vermeiden, wird mit dem Einsatz standardisierter Systeme oder einheitlicher Bauteile deutlich reduziert.

3. Die Kunst des Weglassens

Verzicht ist ein weiteres Mittel, um Kosten zu sparen. Wie viel Wohnfläche benötige ich wirklich? Wie viel Komfort und Technik will ich mir leisten? Wer diese Überlegungen von Anfang an in die Planung einbezieht, fährt kostenmässig besser. Beim Innenausbau wie Böden, Küche oder Bad lässt sich ebenfalls sparen; allerdings nicht sehr viel: Dieser Bauschritt macht nur etwa ein Achtel der gesamten Erstellungskosten aus. Kosten lassen sich auch mit einem Edelrohbau tiefer halten, bei dem etwa die inneren Oberflächen der Betonwände und -decken unbehandelt bleiben. 

Wo spart man besser nicht?

Experten raten bei der Wahl der Dämmstandards und des erneuerbaren Energiesystems davon ab, nur auf die Kosten zu schauen. Denn schnell wird ein anfänglich eingesparter Franken zum längerfristigen Bumerang: Ein energieeffizientes Haus reduziert die Betriebskosten deutlich, was die Anfangsinvestition sogar in wenigen Jahren amortisieren kann. Dasselbe gilt für fossilfreie Heizungsanlagen, die sich bei steigenden Öl- und Gaspreisen bereits kurzfristig vorteilhafter erweisen.

Extremer Kostendruck bei der Auswahl der Handwerker kann sich ebenfalls kontraproduktiv auswirken. Bei zu geringer Marge kann dies mangelhafte Qualität oder Verspätungen zur Folge haben. Von der Beschaffung handwerklicher Leistungen und Produkte direkt aus dem Ausland ist ebenfalls abzuraten. Eine Ausnahme sind dagegen Angebote von Typenhäusern, die in der Schweiz etablierte ausländische Anbieter liefern können. Aufgrund einer weiterhin starken Nachfrage nach Handwerkern und Fachspezialisten sind frühzeitige Offertanfragen zu empfehlen.

Was kann eine Bauherrin oder ein Bauherr aber tun, wenn das Baubudget trotz Einhalten aller guten Ratschläge überschritten wird? Hierzu lauten die Tipps: Leistungen reduzieren, entweder beim Projektumfang oder beim Ausbaustandard. Dringend abzuraten ist jedoch ein frühzeitiges Auflösen der Reserven. So verschwinden Mehrkosten nur temporär und tauchen nach der Ausführung wieder auf.

Häufige Fragen

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