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Gasheizungen: eine ökonomische Wahl

Das Erdgasnetz zieht sich durch viele Städte, Agglomerationen und Regionen. Hauseigentümer entscheiden deshalb oft aus pragmatischen Gründen für den lokalen Anschluss. Mit der Wahl von Biogas lässt sich dennoch die Umweltbilanz beim Heizen verbessern.

Verstellbarer Radiator: worauf man bei einer Gasheizung sonst noch achten sollte
Mit der Wahl von Biogas lässt sich die Umweltbilanz beim Heizen verbessern.

Ein Viertel weniger Kohlendioxid als Heizöl und bedeutend weniger Feinstaub als Brennholz: Obwohl Erdgas keine erneuerbare Energiequelle ist, verbessert sie die Schadstoffbilanz beim Heizen beträchtlich. In Städten und Agglomerationen, die ein Erdgasnetz besitzen, ist die Gasheizung oft sogar erste Wahl, um eine Ölheizung zu ersetzen. Die Integration in das hausinterne Leitungssystem ist vielfach unkompliziert. Kommt dazu, dass jeglicher Platzbedarf für die Lagerung von Brennstoffen entfällt. In einigen Regionen und Stadtquartieren beharren die Energiebehörden sogar auf einer Anschlusspflicht; es lohnt, sich vor Eingabe eines Baugesuchs darüber zu informieren.

Auf dem inländischen Immobilienmarkt sinken die Marktanteile der fossilen Heizungen trotzdem deutlich: Von hundert neuen Einfamilienhäusern, die sich meistens in ländlichen Gegenden befinden, wird nur noch eines mit Gas oder Öl beheizt.

Betriebseffizienz: mit Vorteil kondensierend

Die grosse Mehrheit der neu installierten Gaskessel ist mit sogenannter Kondensationstechnik respektive Brennwerttechnik ausgerüstet. Sie nutzt die Abgaswärme, was den Wirkungsgrad erhöht und «bis über 15 Prozent Energie spart», wie Anbieter werben. Moderne Anlagen zeichnen sich zudem durch einen modulierenden Brenner aus, der Flammengrösse und Brennleistung von 10 bis 100 Prozent verändern kann. Dem internen Wärmebedarf und den äusseren Witterungsbedingungen angepasst wird so die Zahl der Brennereinschaltungen vermindert.  Die Heizgeräte sind als Standkessel oder platzsparendes Wandgerät erhältlich. Eine Komforterweiterung beim Erstanschluss ist, die hausinterne Erdgasleitung an die Aussenwand zu ziehen, an der eine Gas-Steckdose für den Grill installiert werden kann.

Biogas und Förderbeiträge

Was an Energie im Haus benötigt wird, hängt aber nicht nur vom Heizwärmebedarf oder dem saisonalen Grillplausch ab: Erdgasheizungen unterstützen in der Regel auch die Wassererwärmung. In einigen Kantonen verlangen die Bauvorschriften jedoch neuerdings eine Mindestquote für erneuerbare Energie. Gasheizungen lassen sich, bei Neubauten und erneuerten Gebäuden, problemlos mit Sonnenkollektoranlagen kombinieren. Für letztere können bei einem Heizungsersatz in gewissen Kantonen Fördergelder beantragt werden.

Staatlich gefördert wird auch die einheimische Produktion von Biogas. Inzwischen speisen einige Dutzend Biogasanlagen ihre Erträge in das regionale Gasnetz ein. Deren Betreiber liefern diese nach Bestellung an die Endkunden weiter. Regionale Erdgasversorger bieten  nach Bedarf und mit Aufpreis auch 100-%-Biogas mit Ökozertifikat an.

Heizkosten: mit Erdgas auf dem Mittelweg

Was die Anschaffungs- und Betriebskosten betrifft, liegen Erdgasheizungen im Mittelfeld: Im Vergleich zu einer Ölheizung sind Gasanschluss und -brenner meistens günstiger; bei den  Brennstoffpreisen kehrt sich dieses Verhältnis um. Ab 14'000 Franken kostet eine Gasheizung, deren Leistung auf ein Einfamilienhaus ausgerichtet ist. Der Erstanschluss an das öffentliche Gasnetz ist abre mit wenigen tausend Franken zusätzlich einzuberechnen.

Wird eine Gesamtkostenrechnung gemacht, erreichen Gasheizungen in der Regel bessere Werte als Holzheizungen oder Erdwärmepumpen. Bei einem Kostenvergleich sind jeweils die regional stark schwankenden Energiepreise zu berücksichtigen.  

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