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Infrarotheizung: Wie sinnvoll ist Heizen mit Strom?

Infrarotheizungen gelten als behaglich und dekorativ. Weil sie viel Strom konsumieren, ist ein Einsatz als Heizsystem umstritten. Die Kantone setzen auf eine restriktive Bewilligungspraxis und fördern sogar deren Ersatz.

Infrarotheizung
Infrarotheizungen sind vielseitig einsetzbar: Die Elemente können freistehend beziehungsweise an der Wand oder an die Decke montiert werden.

Infrarotheizungen sind an sich vielseitig einsetzbar: Die Elemente können freistehend beziehungsweise an der Wand oder an die Decke montiert werden. Oberflächenabdeckung, Farbe und Grösse sind variabel, weshalb sie von diskret bis kontrastreich auch dekorativ eingesetzt werden können. Die Strahlerfläche besteht wahlweise aus Glas, Metall, Keramik, Stein oder anderen wärmebeständigen Materialien. Je nach Modell sind sie von einem Spiegel respektive einem Bild kaum zu unterscheiden. Die Heizelemente, jeweils einzeln in einem Raum angebracht, sind rechteckig und bis zu 2 Quadratmeter gross.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Das Funktionsprinzip einer elektrischen Infrarotheizung ist der Kochplatte vergleichbar: Die Strahlerfläche wird im Innern über eine elektrische Widerstandsheizung erwärmt. Die Heiztemperaturen bewegen sich zwischen 60 und 90°C. Die flächig abgestrahlte Wärme wird vom Menschen als behaglich empfunden. Nicht zu verwechseln sind sie mit den effektiv rot strahlenden Heizschlangen und anderen Hochtemperatur-Strahlungsheizungen. Und streng genommen unterscheiden sie sich auch von Elektrospeicherheizungen, weil bei diesen die Wärme vor allem über die Luft – und nur zu einem geringen Anteil mit Infrarotstrahlen – in einem Wohnraum verteilt wird.

Infrarotheizungen als Ergänzung

Beliebt sind Infrarotheizungen etwa in Badezimmern; häufig sind sie auch in älteren Wohnliegenschaften ohne Zentralheizung anzutreffen. Sie lassen sich ergänzend und aufgrund der kurzen Reaktionszeiten bedarfsgerecht einsetzen. Prinzipiell besteht die Möglichkeit, einzelne Räume hoch effizienter Energiesparhäuser bei Bedarf über Infrarotheizungen punktuell mit Wärme zu versorgen. Zwar müssen solche Zusatzheizung nur einen geringen Energiebedarf liefern; dennoch raten Energiefachleute davon ab. Lieferanten und Installateure betonen als zusätzliche Vorteile dagegen den 100-%-igen Wirkungsgrad bei gleichzeitig CO2-armer Wärmeumwandlung. Tatsächlich verbessert ein Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen die Ökobilanz von Elektroheizungen erheblich.

Elektroheizungen sind energiepolitische Auslaufmodelle

Seit einiger Zeit sind elektrische Heizsysteme jedoch umstritten. Viele Kantone verbieten den Einbau neuer Elektroheizungen. Strom als Heizquelle einzusetzen, ist energetisch ineffizient und grundsätzlich unerwünscht, sind sich Energiefachleute und Energiebehörden einig. Um gleichviel Wärme wie eine Wärmepumpe zu erzeugen, benötigt eine Elektroheizung nämlich vier bis fünf Mal mehr Strom. Folglich steigen auch die Heizkosten. Elektroheizungen werden vom Gesetzgeber als energiepolitisches Auslaufmodell betrachtet, weshalb ein Ersatz bestehender Elektroheizungen nurmehr in Ausnahmefällen erlaubt ist. Zum Beispiel in Altbauten ohne bisheriges Wärmeverteilsystem sollen Infrarotheizungen weiterhin eingebaut werden dürfen. Allen Hauseigentümern ist vor einer Neuinstallation aber zu empfehlen, sich dringend bei den lokalen Energiefachstellen über Alternativen zu informieren. Die meisten Kantone fördern zudem den Ersatz von Elektroheizungen durch ein erneuerbares Heizsystem mit einem finanziellen Beitrag.

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto