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Heizen mit Holz: Schnitzel oder Stückholz

Holz ist zum Heizen in unterschiedlichen Brennstoffvarianten erhältlich. Beliebt sind einfach zu bedienende Anlagen, in denen Holzschnitzel verbrannt werden.

Hinter den lodernden Schnitzel oder Stückhölzern steckt meist jede Menge Arbeit
Stückholzheizungen sind mit Vorteil auf den Einsatz in einem Einfamilienhaus zu konzentrieren, weil das Beschicken viel Handarbeit bedeutet.

Holz ist heimelig und gibt warm: Der nachwachsende Rohstoff wird traditionell für das Beheizen neuer Gebäude eingesetzt. Der Absatz von Energieholz in der Schweiz steigt weiterhin; im Jahresschnitt um etwa ein Prozent. Reserven hat es genug, meldet die Waldwirtschaftsbranche dazu. Wobei der Hauptanteil des klimaneutralen Brennstoffs als Nebenprodukt aus der Waldnutzung und der Holz verarbeitenden Industrie (Rest- und Altholz) anfällt. Bemerkenswert ist jedoch, dass sich bei Art und Aufbereitung von Brennholz deutliche Unterschiede zeigen. Holzenergie Schweiz konstatiert eine rückläufige Absatzquote für Stückholzheizungen. Im Gegenzug nimmt die Nachfrage nach Holzschnitzeln und Holzpellets zu, insbesondere zum Beheizen von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Bei solchen Heizsystemen steht der Bedienungskomfort mit automatischer Brennstoffzufuhr im Fokus

Grossräumiger Lagerbedarf

Der Einsatz der unterschiedlichen Brennstoffvarianten hat nicht nur mit der Bedienbarkeit zu tun, sondern wird ebenso auf den Leistungsbedarf der Feuerungsanlage abgestimmt: Stückholzheizungen eignen sich für Einzelöfen oder Heizungen für ein Einfamilienhaus, weil das Beschicken von Hand erforderlich ist. Immerhin lassen sich die Anlagen derart dimensionieren, dass der Heizkessel nur einmal am Tag befüllt werden muss. Allerdings laufen Holzpellets dem Stückholz den Rang im Segment der Einfamilienhäuser ab. Dagegen eignen sich Holzschnitzelfeuerungen vor allem für grosse Heizleistungen und zur Versorgung von grossen Wohnhäusern. Der Platzbedarf für das Brennstofflager ist gross.

Soll eine Ölheizung durch eine Holzschnitzelfeuerung ersetzt werden, lässt sich folgende Faustregel anwenden: Im Vergleich zu einem Heizöltank ist das Lagervolumen für Energieholz drei- bis fünfmal grösser.

Holzheizung mit Systemerweiterungen

Beim Vergleich der Brennholz-Varianten ist in Betracht zu ziehen:

  • Stückholzheizungen benötigen in der Regel einen zusätzlichen Energiespeicher, der nicht mit dem Warmwasserboiler zu verwechseln ist.
  • Bei einer Schnitzelfeuerung erübrigt sich dies, da der Brennprozess automatisierbar ist.
  • Und was für jede Art von Holzheizung gilt: Die grossen und kleinen Anlangen lassen sich auf jeden Fall mit Sonnenkollektoren ergänzen, wobei letztere für warmes Wasser in der heizfreien Sommersaison sorgen.

Schnitzelholz kann in standardisierter Qualität bezogen werden. Die Lieferketten des Brennstoffs vom Wald bis zum Silo vor der Haustür sind in der Schweiz flächendeckend organisiert. Die regionalen Anbieter halten für Aufbereitung und Lieferung einheitliche Standards ein. Unter anderem haben sich Forstunternehmen, Waldeigentümerschaften und Logistikfirmen zur Interessengemeinschaft «Qualischnitzel» zusammengeschlossen, um den Vertrieb eines normierten Hackguts schweizweit zu koordinieren. Der Verband «WaldSchweiz» publiziert zudem laufend aktualisierte Preisempfehlungen. Die Preise für Hackschnitzel hängen vom Trocknungsgrad und von Qualitätsstandards ab; sie sind in den letzten Jahren leicht gestiegen.

Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz

Eine Qualitätsgarantie ist auch für die unterschiedlichen Feuerungsanlagen wichtig. Unter anderem setzt die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) des Bundes genaue Emissionsgrenzwerte für neue Holzheizungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern fest. Bei der Bestellung können Hauseigentümer von Anbietern einen spezifischen Nachweis einfordern. Zudem tragen Heizanlagen das Gütesiegel von Holzenergie Schweiz , wenn sie noch weniger Schadstoff ausstossen. Wofür jedoch der Anlagebetreiber selbst verantwortlich ist: Die kantonale Feuerungskontrolle will jeweils bei Stichproben vor Ort wissen, dass ausschliesslich trockenes und unbehandeltes Holz verbrannt wird.

Eignung der Energieholzvarianten

  Stückholz Hackschnitzel   Pellets  
Zimmerofen häufige Anwendung nicht handelsüblich   Zusatzheizung oder für kleine Wohnhäuser (EFH) mit guter Dämmung    
Handbeschickter Heizkessel für kleine Wohnhäuser (EFH, MFH); ab 15 kW   nicht handelsüblich   selten; für kleine Wohnhäuser (EFH)    
Automatischer Heizkessel   -   für grosse Wohnhäuser (MFH); grosse Heizzentralen ab 20 kW   für kleine und grosse Wohnhäuser (EFH, MFH); grosse Heizzentralen ab 10 kW    
  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto