Einkaufswagen Suchen
Finanzieren & Kaufen
Recht
Bauen & Renovieren
Sichern & Versichern
Wohnen
Garten & Balkon
Eine Kooperation mit den Fachpersonen der GVB

Heizen mit einem Schwedenofen

Schwedenöfen – auch Kaminöfen genannt – liefern schnell eine behagliche Wärme und das erst noch CO2-neutral. Aber nicht nur das, Schwedenöfen mit Speicherfunktion können die Effizienz des Heizsystems verbessern. Welche Vorschriften und Vorsichtsmassnahmen gelten beim Heizen mit Kaminöfen?

Sieht nicht nur schön aus, heizt auch gut: ein Schwedenofen im Wohnbereich
Schwedenöfen verschönern das Wohnambiente und verbessern die Effizienz beim Heizen, wenn sich darin selbst Wärme speichern lässt.

Niedrigtemperaturheizungen sind bekanntlich träge – sie reagieren mit Verzug auf veränderte Aussentemperaturen. Ein Kamin- oder Schwedenofen kann somit im Wohnzimmer gute Dienste leisten, wenn es draussen plötzlich kalt wird. Ganz davon abgesehen sorgt ein Schwedenofen mit brennendem Holz auch immer für eine behagliche Atmosphäre.

Qualitätssiegel als Kaufargument

Im Baumarkt sind Kleinöfen bereits unter 2000 Franken erhältlich. Ergänzt mit dem Kaminzubehör und den Einbauarbeiten sind deshalb Kosten von mehreren Tausend Franken einzuplanen. Dennoch lohnt sich, eine Offerte bei professionellen Ofenbauern einzuholen, um dereinst das Optimum an Heizeffekten herausholen zu können. Zudem ist beim Kauf von Kleinöfen oder Raumfeuerungen auf das Qualitätssiegel der Branchenvereinigung Holzenergie Schweiz zu achten: Geprüfte Öfen halten zum Beispiel Grenzwerte für CO2- und Staubemissionen ein sowie erreichen einen Mindest-Wirkungsgrad. Auf der Website von Holzenergie Schweiz wird eine Liste sämtlicher geprüfter Produkte, geordnet Typen und Einsatzvarianten, laufend aktualisiert.

Ideal in Kombination mit Sonnenkollektoren

Wer sich für raumbezogene Holzfeuerungen interessiert, kann Vorteile für das ganze Wohnhaus daraus ziehen: In gut gedämmten Gebäuden kann ein solcher Zimmerofen sogar schon reichen, um auch benachbarte Räume zu beheizen. Voraussetzung dafür ist etwa eine Erweiterung mit einem Wasser geführten System. Dies ermöglicht einen Anschluss an den Heizkreislauf respektive erlaubt zusätzliche eine ergänzende Warmwasserproduktion im Sommer mit Sonnenkollektoren. Je nach Kanton und Gemeinde gibt es dafür auch Fördergelder. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die Leistung des Ofens auf den raumspezifischen Wärmebedarf abgestimmt ist. Eine weitere Selbstverständlichkeit ist: In Stückholzöfen darf ausschliesslich naturbelassenes Holz verbrannt werden, das im besten Fall mindestens zwei Jahre getrocknet werden konnte.

Brauchen Kaminöfen eine Bewilligung?

Der Einbau eines Schwedenofens per se braucht keine Bewilligung. Der Kaminofen muss aber zertifiziert und in der Schweiz mit einer sogenannten Leistungserklärung zugelassen sein. Aus dieser muss hervorgehen, dass die vorgeschriebenen Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung eingehalten werden. Selbstredend ist, dass bei der Platzierung eines Schwedenofens genügend Abstand zu brennbaren Materialien eingehalten werden muss. 

Bewilligungspflicht für den Kamin abhängig von der Gemeinde

Je nach Gemeinde hingegen ist der Einbau eines Kamins bewilligungspflichtig. Dazu Stefan Arnaldi und Patrick Herren von der Fachabteilung Brandschutz der GVB: «In jedem Fall müssen die entstehenden Abgase über ein zertifiziertes und für die Feuerung zugelassenes Kamin über das Dach abgeführt werden. Das Kaminsystem kann entweder ausserhalb oder innerhalb des Gebäudes angelegt sein. Auch dazu gibt es verschiedene Vorgaben (z. B. Luftreinhaltungsverordnung und Stand der Technik).»

«Die Installation selbst muss im Kanton Bern nicht überprüft werden. Auch eine Kontroll- oder Reinigungspflicht gibt es nicht. Beides liegt im Ermessen des Verbrauchers. Empfohlen wird eine jährliche Kontrolle und mindestens eine jährliche Reinigung durch einen Kaminfeger», so die GVB-Experten.

Ist Frischluftzufuhr notwendig?

Ja, Frischluftzufuhr muss unbedingt gewährleistet werden. Das wird in den Vorschriften so gefordert. Insbesondere bei modernen Häusern muss darauf geachtet werden, da bei diesen kaum noch Leckagen vorhanden sind, welche ausreichend Verbrennungsluft für den Aufstellungsraum gewährleisten.

Am besten erkundigen Sie sich dazu bei Feuerungsfachleuten, wenn Ihr Projekt konkrete Form annimmt.

Wie umweltfreundlich sind Kaminöfen?

Unabhängig davon, ob Sie mit Scheitholz oder Pellets heizen, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und in diesem Sinne nachhaltig. Auch ist die CO2-Bilanz neutral, weil beim Verbrennen wird die gleiche Menge an CO2 freigesetzt, wie wenn das Holz im Wald vermodert. Anders sieht es aus, wenn Sie Braunkohlenbriketts verheizen. Kohle ist ein fossiler Brennstoff und daher alles andere als umweltfreundlich. Daher sollte auf Kohle als Brennstoff unbedingt verzichtet werden.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto