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Lohnt sich eine Energieberatung?

Eine unabhängige Energieberatung deckt auf, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht und wie dieser Konsum verringert werden kann. Als Hausbesitzer dürfen Sie nicht nur eine präzise Analyse erwarten, sondern auch Empfehlungen für eine wirkungsvolle Verbesserung.

 Energieberatung: Sie ermöglicht eine erfolgreiche energetische Sanierung
Eine gute Energieberatung zeichnet sich durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise aus.

Es zieht trotz geschlossenen Fenstern, der Fussboden ist kalt und der Heizölverbrauch schnellt nach oben: Die kalten Monate decken viele Schwachstellen an Altbauten auf. Einige Mängel sind direkt wahrnehmbar; andere decken erst unverhofft steigende Kosten in der Energieabrechnung auf. Was man dagegen tun kann, fragen sich Eigentümern von Altbauten deshalb zu Recht: Braucht es nur neue Fenster? Ist zuerst die Fassade zu dämmen? Oder hilft gar eine Gesamtsanierung?

Abschliessende Antworten liefert eine umfassende und unabhängige Energieberatung. Diese soll sich aber nicht auf allgemeine Tipps oder grundsätzliche Erneuerungsstrategien beschränken. Denn ein Patentrezept zum Energiesparen gibt es nicht; jedes bestehende Gebäude ist ein Einzelfall. Dafür gilt es viele unterschiedliche Massnahmen und deren Kosten-Nutzen-Bilanz vor Ort zu evaluieren. «Eine individuelle Energieberatung zeichnet sich durch eine solche, ganzheitliche Betrachtungsweise aus», erklärt Jules Pikali, Inhaber der Firma Oekowatt, die unter anderem für die Zentralschweizer Kantone das Energieberatungsangebot organisiert.

Von der Analyse zur künftigen Nutzung

«Bevor Hauseigentümer etwas an ihrem Gebäude ändern, müssen sie sich zuerst bewusst sein, wie sie das Haus in Zukunft nutzen wollen», empfiehlt Energieberater Pikali zum Einstieg in eine Energieberatung. Wie umfassend danach vorgegangen wird, ist ebenfalls Sache des Hauseigentümers.

Üblicherweise studiert ein Energieberater erst die Pläne und Heizkostenabrechnungen bevor er das untersuchte Gebäude mit der Hauseigentümerschaft besichtigt. «Der Rundgang konkretisiert die Eigenheiten eines Gebäudes und dient zur Klärung von Detailfragen», so Pikali. Eine Schlussbesprechung und ein schriftlicher Bericht bilden den Abschluss der Energieberatung. «Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für einen Architekten oder Energieplaner, die konkreten Massnahmen zu koordinieren und umzusetzen.»

Wichtig ist, dass die verschiedenen Einzelempfehlungen – zum Beispiel Fensterersatz, Fassadendämmung oder neue Heizung – aufeinander abgestimmt sind. Falsch kombiniert oder zeitlich unkoordiniert können Mängel entstehen: So ist der Heizkessel nach einer Sanierung überdimensioniert. Oder es bildet sich Kondenswasser an den Wänden wegen neuer dichter Fenster. «Das Ziel einer umfassenden Energieberatung ist das Skizzieren einer in sich funktionierenden Sanierungsstrategie », sagt Energieberater Jules Pikali.

Analyse: bewährtes Vorgehen, kompetente Fachleute

Dafür gibt es laut Pikali bewährte Analyseinstrumente, darunter den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK), inklusive Massnahmenbericht. Dieser Energieausweis bescheinigt als amtlich anerkanntes Dokument, wie viel Energie ein Gebäude im Normbetrieb benötigt. Die energetische Qualität des Gebäudes wird – wie auf einer Energieetikette – in die Klassen von A bis G eingeteilt. Ebenso zeigt der GEAK das energetische Verbesserungspotenzial auf und listet die möglichen baulichen und technischen Massnahmen auf.

Die Kosten für die GEAK-Analyse betragen für ein Einfamilienhaus etwa Fr. 700.- und für ein Mehrfamilienhaus mindestens Fr. 900.-. Umfassendere Energieberatungen fallen dementsprechend höher aus. Die Energiefachstellen vieler Kantone und Gemeinden bezahlen jedoch Förderbeiträge für das Ausstellen eines Gebäudeausweises respektive bieten eine kostenlose Erstberatung an.

Einen GEAK ausstellen können nur zertifizierte Energieberater. Generell ist es empfehlenswert, sich für eine Energieberatung – mit oder ohne GEAK – an ausgebildete und akkreditierte Fachpersonen zu wenden. Eine Liste mit Beratern und GEAK-Experten ist auf der GEAK-Webseite abrufbar.

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