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Asbest und andere Risikostoffe in Gebäuden

Bis in die 1970er-Jahre galt Asbest als beliebter und vielseitiger Baustoff. Nachdem jedoch ein Zusammenhang zwischen Asbest und Lungenkrankheiten erkannt wurde, erliess der Bund 1989 ein Verbot von Asbeststoffen für Bauten. Aber wie lassen sich Gebäude von Asbest und weiteren Risikostoffen befreien, ohne die eigene Gesundheit zu gefährden?

Gebäude aus den 1970ern müssen zum Teil komplett abgerissen werden wegen Asbest
Bis in die 1970er-Jahre galt Asbest als vielseitiger Baustoff.

(stö) Vor allem Hochbauten aus den 1950er bis 1970er-Jahren sind oft mit asbesthaltigen Bauprodukten ausgerüstet worden. Das Material war beliebt für Dach- und Fassadenschindeln, oder für Press- und Wellplatten. Diese Hinterlassenschaften können speziell bei Renovationen die Gesundheit von Handwerkern, Heimwerkern und Bewohnern belasten. Asbeststaub in der Luft kann unter anderem Krebserkrankungen der Lunge fördern oder die Lungenkrankheit Asbestose verursachen.

Gefahr bei Beschädigung von Asbest

Je nach Produktegruppe gehen von Asbest unterschiedliche Gefährdungen aus. Grundsätzlich gilt, dass asbesthaltige Stoffe ohne Fremdeinwirkung noch keine unmittelbare Gefahr darstellen. Sobald das Material beschädigt oder mechanische bearbeitet wird (bohren, schleifen, Hochdruckreinigung etc.), können gesundheitsgefährdende Asbestfasern freigesetzt werden. Besonders anfällig ist Spritzasbest: Hier genügen bereits Vibrationen, um Asbestfasern zu lösen und in grossen Mengen freizusetzen. Besonders häufig wurden Asbestmatten hinter Elektroheizkörpern verbaut («Elektrospeicher»).

Bei Verdacht auf Asbest: Materialproben analysieren lassen

Zwar sieht man einem Produkt nicht von blossem Auge an, ob es Asbest enthält oder nicht. Hingegen lassen sich durch das Alter und die Art der Verwendung erste Rückschlüsse auf eine mögliche Asbestbelastung ziehen. Gewissheit bringt jedoch nur die Analyse von Materialproben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt solche Analysen vor Arbeiten an asbestverdächtigen Bauprodukten, wie z.B. dem Entfernen von Bodenbelagsbahnen in kritischen Gebäuden. Aber aufgepasst: Bereits bei der Entnahme von Materialproben werden Asbestfasern freigesetzt. Das BAG rät daher, sich schon vor der Entnahme von Proben durch Fachleute beraten zu lassen.

Bei einer Sanierung ist der Beizug von Fachleuten unbedingt zu empfehlen. Diese nehmen nicht nur die Arbeiten fachmännisch vor und schützen Eigentümer und Mieter vor Gefahren, sondern kümmern sich auch um die sachgerechte Entsorgung des Sondermülls.

Weitere Risikobaustoffe

Asbest stellt jedoch lediglich die «prominenteste» Art von Risikostoffen in Gebäuden dar. Was sie zu weiteren Stoffen wissen sollten:

PCB: Weniger bekannt – nicht minder gefährlich

Polychlorierte Biphenyle (PCB) zählen zu den zwölf «dreckiges Dutzend» genannten organischen Giftstoffen, die seit 2001 weltweit verboten sind. PCB wurden bis zum Verbot unter anderem in offenen Anwendungen wie Lacken, Harzen, Kunststoffen, Druckerfarben, Klebstoffen und in dauerelastischen Fugendichtungsmassen eingesetzt. Auch im Umgang mit PCB sind Vorsichtsmassnahmen wie bei Asbest angezeigt.

Formaldehyd oft in Inneneinrichtungen

Eine zu hohe Formaldehyd-Konzentration in der Raumluft kann zu Atem- und Sehbeschwerden führen. Formaldehyd wird verwendet bei der Herstellung von Bauprodukten und Inneneinrichtungsgegenständen.

VOC in Farben, Lacken und Reinigungsmitteln

VOC (Flüchtige organische Verbindungen oder Volatile organic compounds) treten in Gebäuden hauptsächlich als Lösemittel in Farben, Lacken und Reinigungsmitteln auf und schaden Mensch und Umwelt. Da es sich bei VOC um einen Sammelbegriff handelt, können die jeweiligen VOC Beschwerden wie trockene Schleimhäute bis hin zu Krankheiten wie Krebs auslösen. Zudem wirken VOC auch als Vorläufersubstanzen bei der Bildung von bodennahem Ozon.

Möglichst biologische Holzschutzmittel verwenden

Durch die Verwendung von Holzschutzmitteln werden mitunter auch nicht holzschädigende Lebewesen beeinträchtigt. So können sich unerwünschte Wirkstoffe in bestimmten Umweltbereichen anreichern, aber auch beim Verbrennen von behandeltem Holz können gefährliche Umwandlungsprodukte entstehen. Aus diesen Gründen bestehen für die Verwendung von Holzschutzmitteln strenge Vorschriften, insbesondere zum Gewässer- und Grundwasserschutz. Wo immer möglich sind deshalb biologische Holzschutzmittel chemisch versetzten Schutzmitteln vorzuziehen. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Mittel vornehmlich auf eine vorbeugende Wirkung beschränkt.

Luftschadstoffe

Die Kombination von Asbest mit Luftschadstoffen ist problematisch.

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  • hausinfo
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