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Das vernetzte Gebäude: Diese Infrastruktur braucht es

Im Gegensatz zu einem Bürobau sind Wohnhäuser bisher wenig verkabelt. Um haustechnische Gewerke und Anlagen zu automatisieren, werden auch hier Leitungsnetze benötigt. So gelingt das Aufrüsten der internen Kabelinfrastruktur.

Ein WLAN-Modem gehört mitlerweile zur Hausnetz Infrastruktur
Die digitale Vernetzung eines Gebäudes erleichtert die Automatisierung von haustechnischen Einrichtungen.

Die Elektrizitätsversorgung reicht bis in die hinterste Ecke unserer Häuser, kein Raum, in dem nicht ein Lichtschalter oder eine Steckdose installiert ist. Auf diesem Stand ist die IT-Infrastruktur nicht – noch nicht. Obwohl die Kommunikation durch Vernetzung – ob drahtgebunden oder wireless – zum Standard geworden ist. Dabei müssen Nutzer von der Vielfalt in der Infrastruktur Abschied nehmen. Das Telefon funktionierte ein Jahrhundert lang über das Kupferkabel, der Fernseher empfängt seine Signale über das Koaxialkabel und das «Netzkommando» vom EW für den Boiler kommt über die übliche Stromleitung. In vielen Gemeinden rast schon heute die teilweise adressierte Botschaft über das Glasfasernetz in Wohnungen und Häuser und gelangt dort über das interne Netz an die Geräte. Möglich ist dies aufgrund des Internet-Protokolls, der gemeinsamen «Sprache» der Geräte und Technologien.

Schnittstelle zwischen Aussen und Innen

Die Nahstelle zwischen dem externen und dem internen Kommunikationsnetz befindet sich in der Regel im Wohnungsverteilkasten. Häufig ist der Kasten mit dem Sicherungskasten der 230-Volt-Versorgung kombiniert (links Strom, rechts Kommunikation oder umgekehrt). In diesem Kasten endet das Breitbandnetz mit den gläsernen Fasern von Swisscom oder eines lokalen Elektrizitätswerks. Deshalb braucht es Wandler, in denen die optischen Signale der Glasfaserwelt in elektrische Impulse für die Endgeräte – für Fernseher, Computer und Telefon – konvertiert werden. Die Elektriker nennen diese Wandler «OTO» (Optical Telecommunication Outlet). Von diesem Zentrum aus ist die Wohnung oder das Haus sternförmig verkabelt. Die Kupferkabel enden entweder in Geräten oder in einer Wireless-Station, die als Signal-Verstärker eine drahtlose «Brücke» zum Laptop sicherstellt. Die 230-Volt-Kabel und das Kommunikationsnetz sind zwar ähnlich aufgebaut, dürfen aber nicht ins gleiche Installationsrohr eingeschlauft werden. Fachleute empfehlen Installationsrohre mit einem Durchmesser von mindestens 25 mm. Für grosse Räume sollten sogar zwei Rohre verlegt werden, um genügend Reserve einzubauen. Tatsächlich sind die Kosten kaum von der Grösse des Rohres abhängig, doch eine spätere Nachrüstung ist teuer.

Unabhängiger mit privatem Hausnetz

Eine «offene» Telekom-Infrastruktur soll das Ziel sein, um langfristig unabhängig von einzelnen Anbietern zu sein. Mit dem öffentlichen Glasfasernetz und einem privaten Hausnetz ist dies möglich: Der Hausbesitzer wählt den Provider selbst aus und nutzt ihn als «Briefträger». Die Leitung bis zum Haus baut das lokale EW oder Swisscom (oder beide zusammen), der Provider nutzt die Leitung und zahlt dafür eine Gebühr, die er dem Kunden verrechnet. Nur Swisscom bietet beides an: Netzdienstleistungen als Provider und das Netz als Infrastruktur.

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto