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Smart-Home-Planung: Wieviel Smartness braucht mein Haus?

Die Automatisierung erleichtert das Wohnen und liefert nützliche Dienste. Doch wie smart soll ein Haus überhaupt ausgestattet sein? Vieles erhöht den Komfort, doch man soll sich gut überlegen, was wirklich unverzichtbar ist.

Touch Screen und Steuerung überall: durch ein Smart Home lässt sich vieles planen
Der Digitalisierungsgrad bei der Steuerung eines Hauses ist vor allem durch die individuellen Vorlieben der Bewohner bestimmt.
Wer rund um die Uhr neben den eigenen Haushalt- und Haustechnikgeräten sitzt, braucht keine Smart-Home-Funktionen. Denn das Bedürfnis ergibt sich vor allem durch einen «unmöglichen» Zeitpunkt für die Gerätebedienung, durch eine grössere Distanz zum Gerät oder durch die Abhängigkeit von einem Ereignis – «bei Dämmerung soll die Aussenbeleuchtung einschalten». Die Hauseigentümerschaft dirigiert ihre Geräte unabhängig von Zeit und Ort (Tabelle). Für diese Aufgaben waren über Jahre Vorläufer in Gebrauch. Typisch dafür ist die Heizung im Ferienhaus: Seit mehr als 20 Jahren ist die Fernbedienung übers Telefon «Stand der Technik».            

Smart Home: Anwendungsfelder im Wohnhaus

Zeitunterschied Fern vom Haus Verknüpfung mit Bedingung
z. B. Abwesenheit z. B. Ferienhaus If This Then That (IFTTT)
Mit Zeitschaltuhr machbar Mit Telefonverbindung machbar Mit Gerätesteuerung machbar
Beispiel: Die Wärmepumpe sollte um 11 Uhr einschalten, wenn viel Solarstrom verfügbar ist. Beispiel: Die Wärmepumpe vom Büro aus per Fernbedienung einschalten (Smartphone oder PC) Beispiel: Die Wärmepumpe soll nur einschalten, wenn die    Wohnräume weniger als 21°C warm sind. 
Smart Home ermöglicht, die Funktionen einzeln oder in Kombination anzusteuern.

Funktionale Ansprüche, keine Vorgaben 

Der Digitalisierungsgrad bei der Steuerung eines Hauses ist vor allem durch die individuellen Vorlieben der Bewohner bestimmt. Denn Vorschriften für Smart-Home-Funktionen gibt es nicht. 

Licht, Schatten, Heizung, Multimedia, Sicherheit, Küche, Bad, Wohnen, Garten; alles kann vernetzt werden und muss in die Planung für intelligentes Wohnen miteinbezogen werden.Um die richtige Entscheidung zu treffen, müssen Sie zuerst Ihre persönlichen Bedürfnisse analysieren. 

Vereinfacht lassen sich Smart-Home-Features  drei Gruppen zuordnen:

  • Basics: Heizfunktionen über Smartphone oder PC mit EIN/AUS sowie Anpassung der Leistung und Störungsmeldung; Elektro- oder Wärmepumpenboiler EIN/AUS; Alarmfunktionen auf Smartphone mit Fenster- und Türöffnungskontakten, Schockbeleuchtung, akustischer Alarm.
  • Nice to have: EIN/AUS der Beleuchtung mit und ohne Szenen; Sonnenstoren in Abhängigkeit der Raumtemperatur; Waschmaschine und Geschirrspüler EIN; Meldung «Paket» im Paketkasten; Sauna EIN; Dokumentation der Photovoltaik-Produktion, Meldung bei Modul-Defekt.      
  • High End: Import von externen Daten für Smart-Home-Funktionen (Beispiel: Wetterprognosen für die Steuerung der Heizung und der Wassererwärmung); Sicherheitsüberwachung rund ums Haus mit Kamera und Übertragung auf Smartphone oder PC; Küchengeräte EIN/AUS.  

Sobald mehrere Geräte in der Smart-Home-Welt vernetzt sind und miteinander kommunizieren, ist die Anbindung an eine Webplattform empfehlenswert. Entweder nutzt der Hausbewohner das Angebot eines Komponenten-Herstellers oder er erstellt eine eigene. 

Planung und Support

Hersteller von Smart-Home-Elementen sind nur innerhalb ihres Produktebereiches zuverlässige Ratgeber – dort aber kaum zu ersetzen. Wer Fragen zum Umfang einer Smart-Home-Lösung hat, sollte sich eine unabhängige Beratung gönnen. Auch im Web sind dazu einige Ratgeberseiten zu finden. 

Bei der Smart-Home-Planung können auch Fachpersonen beigezogen werden. Diese unterstützen Sie bei Gesprächen mit Ihrem Installateur oder Architekten und kontrollieren die Installation bei der Inbetriebnahme und Programmierung. 

Systeme selbst installieren oder installieren lassen?

Mit etwas Geschick und handwerklichem Können sind einfache Systeme selbst zu installieren. Eine Planung und Installation durch Fachpersonen ist bei Systemen über Kabel oder bei komplexen Funklösungen erforderlich. 

Inzwischen bietet der Markt auch Systeme, die bereits programmiert geliefert werden. Der Nutzer kann die Basisprogrammierung jedoch sebst anpassen, bei entsprechendem Bedarf.

  • Artikel von:
  • hausinfo
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