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Die vernetzte Küche

Durch die Digitalisierung hat die Küche in den vergangenen Jahren eine kleine Revolution erfahren. Neue Funktionen und die Vernetzung von Geräten können die Kochkultur verändern.

Eine Frau vernetzt Ihre Küche mit dem Smartphone.
Neue Funktionen und die Vernetzung von Geräten haben das Kochen nachhaltig verändert.
(aes) War der Dampfkochtopf lange Zeit der Inbegriff modernen Kochens, wird Gemüse und allerlei anderes heute sanft und schonend im Combi-Steamer knackig gegart. Auch die Zubereitungsart «sous-vide», die bislang den Profiköchinnen vorbehalten war, hat in der privaten Küche Einzug gehalten. Doch innovative Küchengeräte professionalisieren nicht nur die Zubereitungsarten, sie sind auch «smart» geworden. Die neuesten Backöfen, Herde und Kühlschränke können weit mehr als backen, braten oder kühlen – sie denken mit und kommunizieren mit den Benutzerinnen und Benutzern. 

Stellte man früher den Timer, um den Sonntagsbraten rechtzeitig aus dem Ofen zu nehmen, meldet heute eine Push-Nachricht auf dem Smartphone, dass die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Gewisse Hersteller bieten Hobbyköchen über eine App eine Funktion, mit der sie den Kochvorgang auch ausserhalb der Küche im Auge behalten. Ein kurzes Tippen auf dem Smartphone passt die Temperatur im Ofen an, durch Wischen wird mehr Dampf zugeführt. Beinahe zum Standard gehören heutzutage im Backofen oder Combi-Steamer hinterlegte Rezeptdatenbanken, die bei der Menu-Kreation helfen.

Kamera im Kühlschrank

Auch der Kühlschrank lässt sich über eine App überwachen – egal, ob man sich gerade im Garten oder beim Einkaufen befindet. Gewisse Geräte verfügen im Innern über Kameras, die alle Vorräte im Blick behalten. Per Smartphone schaut man von unterwegs, was im Kühlschrank fehlt. Auch Backofen oder Geschirrspüler lassen sich über den integrierten LAN-Anschluss ins hausinterne Netzwerk einbinden lassen. Mit zusätzlichen Komponenten wie Powerline-Adapter oder WLAN-Bridge wird die Verbindung zum Heimnetzwerk ohne zusätzliche Leitung hergestellt.

 

Klicken und Einkaufen

Vernetzte Geschirrspüler verbinden sich ohne zusätzliche Module über den heimischen WLAN-Router mit dem Internet und lassen sich über eine App kontrollieren und steuern. Möglich ist neben Statusanzeige, Programmauswahl und Programmstart auch eine Funktion, die automatisch eine Nachricht aufs Handy oder Tablet schickt, sobald Tabs, Klarspüler oder Regeneriersalz zur Neige gehen – mit nur wenigen Klicks ist Nachschub bestellt.

Erweiterbare Vernetzungsfunktionen

Haushaltsgeräte beginnen aber nicht nur zu «sprechen», um die Küchenarbeit zu erleichtern. Home-Connect-Features melden sich zum Beispiel auch, weil selbst erzeugte Solarenergie konsumiert werden kann. Unter anderem werden Waschmaschine oder Spülmaschine genau dann eingeschaltet, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach überschüssigen Strom liefert. Weitere Anwendungsfälle sind derweil sicherheitsrelevant: Vernetzte Küchengeräte können beim Verlassen des Hauses über das eigene Smartphone ausgeschaltet werden.

Doch die Frage, wie viel Digitalisierung man in der eigenen Küche möchte, bleibt trotz ungeahnter Möglichkeiten in gewissen Fällen durchaus berechtigt. Man sollte sich gut überlegen, ob man tatsächlich beim romantischen Tête-à-tète daran erinnert werden will, dass der Geschirrspüler darauf wartet, ausgeräumt zu werden.

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto