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Auf was muss ich beim Ersatz von Fenstern achten?

Fenster haben eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren. Deren Ersatz ist somit meistens ein einmaliger Vorgang. Entsprechend überlegt sollte der Austausch von Fenstern geplant werden.

Der Boden des Holzhauses wird abgedeckt beim Ersetzen der Fenster
Neue Fenster können das Raumklima nachhaltig verändern.

(stö) Wenn nur ein einzelnes Fenster ersetzt werden soll, ist das keine grosse Sache. Ein Anruf bei einer Fensterfirma sollte in diesem Fall genügen. Viel mehr Fragen ergeben sich aber, wenn die Fenster des gesamten Gebäudes ersetzt werden müssen. Auf diese Punkte sollten Sie besonders achten:

Welchen Anforderungen müssen meine neuen Fenster entsprechen?

Fensterscheiben können viel mehr als nur Licht herein und Wind und Wetter draussen lassen. Je nach Anforderung und Bedürfnis stehen verschiedenste Glasarten zur Auswahl:

  • Wärmeschutz: Moderne Isolierfenster bestehen in der Regel aus Dreifachverglasungen und sollten möglichst der Energieeffizienzklasse A entsprechen, damit durch deren Einbau ein Energiegewinn ermöglicht wird.
  • Einbruchschutz: Spezielle Verbundsicherheitsgläser erhöhen zusammen mit anderen technischen Sicherheitselementen wie zusätzliche Sicherheitsschliesspunkte aus Stahl und abschliessbaren Fenstergriffen vor ungebetenen Gästen.
  • Schallschutz: An lärmbelasteten Standorten sollte auf Schalldämmung geachtet werden. Der Einbau von Schallschutzglas erhöht auch die Anforderungen an die Fugendichtigkeit der Fensterrahmen.
  • Energieverbrauch senken: Neue Fenster senken den Energieverlust eines Gebäudes. Aber aufgepasst: «Dichte» Fenster behalten auch vermehrt die Feuchtigkeit im Innern. Um Schimmelbildung zu verhindern, müssen Räume häufiger gelüftet werden. Aus diesem Grund sollte in ungedämmten Altbauten nicht nur der Austausch von Fenstern, sondern eine gesamtenergetische Sanierung ins Auge gefasst werden (Fenster, Türen und Fassadendämmung). Einerseits verspricht das «Gesamtpaket» eine markant höhere Energieeffizienz, andererseits werden neuen Fenster durch das Gebäudeprogramm  von Bund und Kantonen nur gefördert, wenn deren Austausch im Zusammenhang mit einer energetischen Sanierung der gesamten Gebäudehülle erfolgt.
  • Bedienbarkeit: Je nach Anforderung sollten sich die neuen Fenster einfach bedienen lassen (z.B. bei älteren Bewohnern) oder erschwert (z.B. um Kinder am Öffnen zu hindern).
  • Örtliche Vorschriften: Das Baureglement Ihres Wohnortes schreibt vor, welche Formen von Fenstern erlaubt sind. So kann es sein, dass ab einer bestimmten Fenstergrösse der Einbau von Sprossen verfügt wird. Bei Bauten, die unter Heimat- oder Denkmalschutz stehen, können diesbezüglich recht enge Vorschriften bestehen.

Welche Materialien empfehlen sich für neue Fensterrahmen?

Die Frage nach der Materialwahl lässt sich nach finanziellen und ästhetischen Gesichtspunkten beantworten:

  • Kunststofffenster: Fenster aus Kunststoff sind am günstigsten, aber auch am wenigsten beständig. Achten Sie beim Kauf von Kunststofffenstern darauf, dass sie zu einem möglichst hohen Anteil aus Recycling-Kunststoff bestehen.
  • Metallfenster: Fenster aus Metall (zumeist Aluminium) sind sehr beständig. In der Regel sind sie aber teurer als Kunststofffenster.
  • Holzfenster: «Holz ist heimelig» gilt natürlich auch für Fenster. Aber auch in Sachen Umweltbilanz stehen Holzfenster aus dem nachwachsenden Rohstoff an erster Stelle. Allerdings benötigen Holzfenster im Vergleich zu anderen Ausführungen grösseren Unterhalt. Preislich liegen Holzfenster in der Regel zwischen Kunststoff- und Aluminium-Ausführungen.
  • Kombinierte Materialien: Oftmals anerbieten sich auch Kunststoff-Aluminium- oder Holz-Aluminium-Fenster. Bei diesen Ausführungen kommt das Metall auf die Aussenseite zu liegen und schützt so besser vor Verwitterungen.

Renovations- oder Wechselrahmenfenster vs. Vollrahmenersatz

Während bei einem Wechselrahmen das Fenster auf den bestehenden Rahmen aufgebaut werden kann, wird bei einem Vollrahmen dieser gänzlich ersetzt. Der Einbau eines Wechselrahmens gestaltet sich verhältnismässig einfach und kostengünstig, da auf das Herausbrechen der Fensterrahmen verzichtet wird und keine Maler- und Gipserarbeiten anfallen. Ein Komplettaustausch ist mit entsprechend grösserem Aufwand (sowie mehr Staub und Lärm) verbunden. Ein Wechselrahmen bedingt allerdings, dass der bestehende Rahmen noch in gutem Zustand ist. Auch zu bedenken: Der Einbau eines Wechselrahmens reduziert die einfallende Lichtmenge, da das neue Fenster meistens kleiner ist als das alte.

Unterstützung durch Fachpersonen

Planen Sie einen Fensterersatz, lohnt sich der Beizug von Fachleuten unbedingt. Professionelle Fensterbauer:innen beraten Sie nicht nur hinsichtlich der optimalen Materialwahl, sondern sie sind auch für den reibungslosen Einbau besorgt. Darüber hinaus werden Sie hier auch bezüglich öffentlicher Fördergelder beraten.

  • Artikel von:
  • hausinfo
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  • istockphoto