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Hagelschäden an Gebäuden vermeiden

Besonders anfällig für Hagelschäden an Gebäuden sind Dächer und Fassaden, aber auch An- und Aufbauten, Solaranlagen und Storen. Unter anderem durch den Einsatz von hagelresistenten Materialien und Bauteilen können Gebäudeeigentümer Schäden durch Hagel verringern oder gar vermeiden.

 Besonders anfällig für Hagelschäden an Gebäuden sind Dächer und Fassaden
Im Durchschnitt besitzen Hagelkörner einen Durchmesser von 10 – 15 mm, sie können jedoch in seltenen Fällen wesentlich grösser sein.

Als Hagel bezeichnet man den Niederschlag von Eisbrocken mit einer Grösse ab 5 mm Durchmesser. Im Durchschnitt besitzen Hagelkörner einen Durchmesser von 10 – 15 mm. Sie können jedoch in seltenen Fällen wesentlich grösser sein. Eisbrocken, die weniger als 5 mm Durchmesser aufweisen, bezeichnet man als Graupel. 

Hagel entsteht in einer Gewitterzelle, die sich grundsätzlich zu jeder Tages- und Jahreszeit entwickeln kann. Im Sommer und spät am Nachmittag ist die Wahrscheinlichkeit für Gewitter und somit auch für Hagel jedoch am grössten. Meistens reichen die atmosphärischen Bedingungen für eine Hagelbildung nicht aus. Die Hagel- oder Graupelkörner sind dann so klein, dass sie schmelzen und den Erdboden als Platzregen erreichen. 

Hagelgefährdung in der Schweiz

Die Schweiz wird in drei Hagelzonen unterteilt, welche jeweils abhängig von Auftretenswahrscheinlichkeit und Korngrösse sind. Am höchsten ist das Hagelrisiko in Gebieten, in denen trockenkalte und feuchtwarme Luftmassen aufeinanderstossen und in Gebirgsregionen, wo die Konvektion (vertikale Luftbewegung) durch Bergmassive zusätzlich verstärkt wird. Am meisten gefährdet sind entsprechend der Voralpenraum von der Region Bern bis an den Bodensee, die Region um den Genfersee sowie das Südtessin.

Grundsätzlich kann ein Gebäude aber an jedem Standort von Hagel betroffen sein. Die Korngrösse, die Form des Hagelkorns und der Einfallwinkel des Hagels bestimmen die Einwirkung auf Dach und Fassaden. Die SIA-Norm 261/1 «Einwirkungen auf Tragwerke» verweist auf das www.handelsregister.ch, welches Auskunft über die Widerstandsfähigkeit von über 400 hagelgeprüften Bauteilen der Gebäudehülle gibt.

Geprüft wird der Hagelwiderstand der entsprechenden Bauteile. Dabei führen Experten experimentelle Untersuchungen im Labor durch, indem sie die Bauteile unter genau definierten Bedingungen mit Eiskugeln beschiessen und anschliessend beurteilen. Es gibt fünf verschiedene Widerstandsklassen, die Klassifizierung erfolgt nach Durchmesser und Masse des Eiskorns sowie der Geschwindigkeit. Ergibt sich ein Hagelwiderstand von HW 3,  bedeutet das beispielsweise, dass das geprüfte Produkt einem Hagelkorn von drei Zentimetern Durchmesser und 12,3 Gramm Masse bei einer Geschwindigkeit von 23,9 km/h ohne Schaden standhält.

Häufige Schäden durch Hagel

Bei heftigem Hagelschlag drohen verstopfte Dachrinnen oder eine verletzte Dachhaut. Besonders anfällig für Hagelschäden auf Dächern sind Oberlichtkuppeln, Kunststoffelemente, (Solaranlagen) und Storen. Aber auch Dellen und Abplatzungen an der Fassade sind möglich. Der Hagelwiderstand einiger Bauteile nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dazu gehören alle Bauteile aus Kunststoff, die durch Sonneneinstrahlung und Temperatureinflüsse verspröden. Ein Ersatz ist daher rechtzeitig einzuplanen und vorzunehmen.

Mit diesen Massnahmen erhöhen Sie den Schutz vor Hagelschäden an Gebäuden:

Storen, Lamellen, Markisen und Rollläden

Storen sind für den grössten Teil der Millionenschäden, den Hagel jedes Jahr verursacht, verantwortlich. Dies hat auch damit zu tun, dass die Storen zum Schutz des Fensterglases bei Sturm und Hagel häufig geschlossen werden. Das Gegenteil wäre richtig, denn moderne Fenster und Fensterrahmen sind viel widerstandsfähiger als Storen, insbesondere als Lamellenstoren.  

Eine gute Schutzmöglichkeit bei Neubauten und bei Gebäude-Renovationen ist «Hagelschutz - einfach automatisch», ein Schutzsystem, das die GVB und andere kantonale Gebäudeversicherungen kostenlos anbieteen. Das System ruft online die Hagelgefährdung ab. Sobald eine Hagelwarnmeldung für den Standort des Gebäudes eingeht, werden die Storen automatisch hochgezogen. Wenn das Gewitter vorbeigezogen ist und das Hagelrisiko einen Schwellenwert unterschreitet, gibt das System Entwarnung und führt die Storen in ihre ursprüngliche Position zurück.

Hagelsicher Bauen – dank Hagelregister

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF und hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto