Baustellen: Beliebtes Tummelfeld für Langfinger
Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Die Zahl von Diebstählen auf Baustellen hat in den vergangen Jahren denn auch stark zugenommen. Welche Massnahmen halten Langfinger fern und was bringt Sicherheit?

(stö) Zwar wird auf Baustellen mehrheitlich Kleingerät wie Werkzeug, Maschinen oder auch ein Sack Zement entwendet. Immer häufiger haben es Diebe jedoch auf Metall und Brennstoff abgesehen. Kupfer und Diesel beispielsweise werden denn auch im grossen Stil entwendet. Der Grund dafür ist naheliegend: Je mehr auf der Welt gebaut wird, desto höher liegt der Kupferpreis, und desto mehr Kupferdiebe gibt es. Die Kupferdiebe stellen auf den Baustellen zum Teil auch schwere Schäden an. Die Problematik wird durch die Aufkäufer der Rohstoffe stark begünstigt. In Fachkreisen wird gar von einer «Recycling-Mafia» gesprochen. Von den Dieben werden vor allem grosse, unübersichtliche, aber auch abgelegene Baustellen heimgesucht.
Frachtcontainer statt Baubaracke
Auf präventiver Seite können Vorkehrungen getroffen werden, einen hundertprozentigen Schutz gibt es aber nicht. So sollte sämtliches Material auf dem Bau – zumindest nachtsüber – eingeschlossen werden. Auch sind viele Baufirmen dazu übergegangen, anstelle einer Baubaracke einen abschliessbaren Frachtcontainer als Lagerstätte zu verwenden. Da ein solcher Container nicht gerade mit einfachstem Einbruchswerkzeug, beispielsweise mit einem Geissfuss, geknackt werden kann, besteht auf diese Weise bereits ein zusätzlicher Schutz.
Sicherheit in luftiger Höhe
Eine etwas unorthodoxe, aber nicht minder wirksame Methode besteht darin, wertvolles Gerät oder Material über Nacht oder über das Wochenende an einem Kran in luftiger Höhe zu «parken». Vorausgesetzt, der Kran ist abgeschlossen und kann nicht in Betrieb gesetzt werden. Dauerhaft oder via Bewegungsmelder ausgeleuchtete Areale werden von den Dieben ebenfalls gemieden.
Problematisch: Videoüberwachung
Viele Überwachungsfirmen haben ihre Dienstleistungen auf den Baubereich ausgeweitet. Eine weitere Präventionsmöglichkeit ist die Videoüberwachung. Der gesetzliche Rahmen dazu ist allerdings recht eng. So dürfen Baustellen nur während der Nacht problemlos videoüberwacht werden. Da Kameras tagsüber mitunter zur Verhaltensüberwachung der Bauarbeiter missbraucht werden können, dürfen sie aber nur unter bestimmten Umständen eingesetzt werden.
Bauwesenversicherung
Auch versicherungstechnisch lässt sich kein hundertprozentiger Schutz erzielen. Weder die Privat- noch die Gebäude- oder Bauherren-Haftpflichtversicherung deckt Diebstähle während der Bauzeit. Den einzigen Schutz bietet eine Bauwesenversicherung. Diese auch Bauleistungsversicherung genannte Vorkehrung deckt nicht nur unvorhergesehene Bauunfälle und Schäden am Bau selber, sondern auch Diebstähle. Allerdings bezieht sich der Versicherungsschutz bei Diebstählen nur auf fest eingebaute Teile. So ist z.B. eine bereits montierte und angeschlossene Waschmaschine gegen Entwendung versichert. Steht der Apparat aber noch verpackt auf der Baustelle, ist er im Falle eines Diebstahls durch die Bauwesenversicherung nicht gedeckt oder höchstens durch allfällige Zusatzversicherungen.
Kasko für die Baustelle
Der Abschluss einer Bauwesenversicherung ist Sache des Bauherrn. Diese stellt eine Art Kasko-Versicherung für die Baustelle dar und versichert somit nicht Personen gegenüber Haftansprüchen, sondern die Baustelle an sich. Alle am Bau Beteiligten geniessen den gleichen Schutz und sind somit automatisch mitversichert. Entsprechend werden die Prämien oftmals auf alle involvierten Firmen überwälzt. Unternehmerseitig wiederum anerbieten sich Betriebs- oder Geschäftsversicherungen, welche – je nach Ausgestaltung der Police – beispielsweise auch für Diebstähle von eingeschlossenen Gegenständen aufkommen.
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