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Schildkröten: Tipps zur artgerechten Haltung

Schildkröten können bei guter Haltung über 100 Jahre alt werden. Die Entscheidung für eine Schildkröte sollte daher wohl bedacht sein.

Die Schiltkröte geniesst den Auslauf auf frischem Gras
Schildkröte

(mei) Sie krochen bereits auf unserem blauen Planeten als die Dinosaurier noch keinen Fuss darauf wagten. Die Anpassungsfähigkeit von Schildkröten ist schlichtweg beeindruckend. Was die Zeit nicht geschafft hat, gelingt dem Menschen jedoch leider zunehmend: So sind viele Arten der urzeitlichen Reptilien heute vom Aussterben bedroht. Sie sollten daher nur dann als Heimtiere gehalten werden, wenn eine artgerechte und dauerhafte Pflege gewährleistet werden kann. Dazu zählen tägliche Kontrollen des Gesundheitszustands, tägliche Fütterung und tägliche Entfernung des Kots. Die Halter müssen sich zudem bewusst sein, dass Schildkröten keine Kuscheltiere sind und nicht gestreichelt werden möchten.

  1. Leichtfertig sollten Sie die Entscheidung für eine Schildkröte nicht fällen: Seien Sie sich bewusst, dass Sie sich einer Lebensaufgabe stellen, da die Tiere Sie bei guter Pflege aller Voraussicht nach überleben werden.
  2. Informieren Sie sich am besten vor der Anschaffung ausführlich bei Fachleuten und in der Fachliteratur, um Fehler in der Haltung zu vermeiden. Denn einem Laien bleibt oft verborgen, wenn die sensiblen Wildtiere leiden.
  3. Zahlreiche Clubs und Vereine laden im deutschsprachigen Raum zur Mitgliedschaft ein, in der Schweiz gibt beispielsweise die Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz (SIGS) Auskunft.

Schildkröten halten: Einzeln oder in Gruppen?

Laut Schweizer Tierschutz (STS) brauchen Schildkröten nicht zwingend Anschluss an eine Gruppe. Die Haltung in gleichgeschlechtlichen Gruppen ist jedoch problemlos möglich, ausser ein Männchen entwickelt extremes Territorialverhalten. Abzuraten sei hingegen von geschlechtsgemischten Gruppen, da die Weibchen sonst aufgrund des stark ausgeprägten Werbetriebes der Männchen nicht zur Ruhe kommen. Ebenfalls nicht zu empfehlen seien artgemischte Gruppen, da ihre Betreuung viel Erfahrung vom Halter voraussetzt. Ausgenommen seien hier griechische und maurische Landschildkröten, da diese auch in der Natur im selben Lebensraum vorkommen.  

4 Tipps für das Schildkrötengehege 

  1. Was gibt es Schöneres, als in aller Seelenruhe durch das Freigehege zu pilgern, ein Sonnenbad zu geniessen und herzhaft in einen Löwenzahn zu beissen? Zumindest aus der Warte einer Schildkröte. Von Frühling bis Herbst sollte sich deren Zuhause in einem grossen Garten befinden. Weil sich Schildkröten gerne bewegen, ist eine möglichst weitläufige Anlage Pflicht. Sie muss abwechslungsreich gestaltet sein, viele Sonnenplätze und trockene Rückzugsmöglichkeiten enthalten.
  2. Für trostlose Regentage bieten sich zudem ein Frühbeet, Wintergarten oder Treibhaus mit Weisslicht-Wärmestrahlern an.
  3. Wichtig ist, dass das Gehege den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Art angepasst ist. Wer glaubt, dass er die «empfindlichen Panzerträger» einfach in seinen bestehenden Garten oder Teich platzieren kann, unterliegt einem grossen Irrtum. Der Rat von Experten ist hier unabdinglich.
  4. Bei den meisten Schildkröten gehört eine Winterstarre zum natürlichen Jahreszyklus. Und diese muss unbedingt artgerecht begleitet werden, was entsprechende Kenntnisse voraussetzt. Dass hier eine Überwinterung im Gemüsefach des Kühlschranks die beste Methode sein kann, mag seltsam anmuten, kann aber je nach Tier durchaus sinnvoll sein. 

Die richtige Nahrung für Schildkröten

Der Speiseplan gestaltet sich je nach Art unterschiedlich. Während sich z. B. Rotwangen-Schmuckschildkröten in jungen Jahren u. a. an Schnecken, Insektenlarven und Würmern laben, zählen für griechische und maurische Landschildkröten Gräser und Krautpflanzen zu den Gaumenfreuden. Die Devise lautet: Fachleute fragen!

Wo sollte man Schildkröten kaufen?

Schildkröten sind unbestritten alles andere als pflegeleicht. Und dennoch ziehen diese friedlichen Reptilien mit ihrem urtümlichen Aussehen viele Menschen in ihren Bann. Verantwortungsbewusste Halter beziehen ihre Schildkröten entweder aus einem Tierheim, einer Schildkröten-Auffangstation oder von einem seriösen Züchter mit Schweizer Nachzucht. Und damit schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen tragen Sie dem Tier- und Artenschutz Rechnung, zum anderen treffen Sie beim Kauf auf zuverlässige Berater. Und diese können Ihnen kompetent vor Augen führen, was es heisst, in die wunderbare Welt dieser «Wesen aus einer anderen Zeit» einzutauchen.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto