Finanzieren & Kaufen
Recht
Bauen & Renovieren
Sichern & Versichern
Wohnen
Garten & Balkon

Wintergarten als Wohnraumerweiterung

Auch im Winter quasi im Freien sitzen, rundum die Natur geniessen und doch vor Wind, Wetter und Kälte geschützt sein: Wintergärten erweitern den Wohnraum, sie steigern den Wohnkomfort und den Wert eines Hauses.

Wintergarten als Wohnraumerweiterung
Wintergärten können eine wichtige Ergänzung des Wohnraums sein.

Die Vorteile eines Wintergartens als Wohnraumerweiterung

  • In der kalten und dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass man so viel Sonne tankt wie möglich. Wer sich den ganzen Tag nur in geschlossenen Räumen mit Kunstlicht aufhält, kann mit der Zeit depressiv werden. Ein Wintergarten oder ein verglaster Balkon holt den Sommer zurück und schenkt auch im tiefsten Winter das Gefühl von Licht, Wärme und Behaglichkeit.
  • Ein Wintergarten kann die Energiebilanz eines Altbaus verbessern, weil er  als Pufferzone zwischen innen und aussen geplant werden kann und so als zusätzliche Wärmeisolierung wirkt. 
  • Ein Wintergarten kann als zusätzlicher Witterungsschutz eingesetzt werden.
  • Im Sommer erfüllt der Wintergarten ebenfalls eine wichtige Funktion: Als  sommer licher Wärmeschutz sorgt er in seiner Funktion als Pufferzone dafür, dass die Temperaturen in den angrenzenden Räumen etwas weniger stark ansteigen. 

Wie kann man einen Wintergarten nutzen?

Bevor man mit der Planung eines Wintergartens beginnt, sollte man sich im Klaren darüber sein, wie er genutzt werden soll:

  • als geschützter Sitzplatz, hauptsächlich für die Sommermonate
  • als unbeheiztes Gewächshaus / Überwinterungsplatz für empfindliche Pflanzen
  • als vollwertiger Wohnraum, auch im Winter (ökologisch weniger sinnvoll)
  • als Esspltz oder Wohnküche (ökologisch weniger sinnvoll)
  • als Arbeitsraum (ökologisch weniger sinnvoll)
  • als Spielzimmer (ökologisch weniger sinnvoll)
  • als Badezimmer (ökologisch weniger sinnvoll)

Passive Nutzung von Sonnenwärme

Eine Südausrichtung explizit für die passive Nutzung der Sonnenwärme ist nur sinnvoll, wenn auch genügend Speichermasse vorhanden ist. Das können massive Wände sein oder ein Naturstein- oder Keramikboden. Direkt bestrahlte Flächen sollten nicht mit Möbeln oder Teppichen zugestellt werden. Zu bedenken gilt es, dass die passive Nutzung der Sommerwärme nur in der kalten Jahreszeit erwünscht ist. Deshalb muss gerade bei Südausrichtung ein wirksamer Sonnenschutz installiert werden.

Mögliche Formen des Wintergartens

  • vorgebauter Glaskubus
  • Vordach im selben Stil wie das Hauptgebäude, mit Glaswänden versehen
  • Balkonverglasung
  • teilweise Verglasung oder Rundumverglasung

Konstruktionsmaterialien für den Wintergarten

  • Aluminium: wetterfest (bildet durch Oxidation an der Oberfläche eine Schutzschicht), getrennte Profile enthalten eine Dämmschicht.
  • Stahl: gestattet grosse Spannweiten und schlanke Profile, ist aber nicht isolierend und setzt Tauwasser ab, nur für Gewächshäuser geeignet.
  • Holz: bietet die beste Wärmedämmung, ist aber Feuchte empfindlich.
  • Holz innen, Aluminium aussen: sowohl isolierend als auch witterungsbeständig.
  • Kunststoff: begrenzt in Höhe und Spannweite, aber pflegeleicht, feuchtigkeitsbeständig und relativ günstig.

Die Bestandteile eines Wintergartens

  • Der Boden eines Wintergartens sollte pflegeleicht sein. Geeignet sind Keramikfliesen oder Natursteinböden. Kunststoffböden sind heikel, weil sie bei starkem Lichteinfall an Qualität verlieren können.
  • Ein durchsichtiges Dach ist nicht immer nötig oder manchmal gar nicht erwünscht. Wenn das Dach nicht aus Glas ist, kann es mit einer Wärmedämmung versehen werden.
  • Belüftung: In Wintergärten bildet sich schnell Stauhitze und Kondenswasser, was zu Schäden an Pflanzen, Möbel und Boden führen kann. Eine gute Belüftung ist deshalb unerlässlich, entweder durch Klappen im Glasdach, Lüftungsschieber in den Seitenteilen oder eine permanente Spalt- oder Rahmenlüftung. Mindestens auf zwei Seiten sollte der Wintergarten grossflächig geöffnet werden können. Schiebefaltwände haben zudem den Effekt, dass man fast draussen zu sitzen scheint.
  • Beschattung: Damit die Hitze im Wintergarten während der Sommermonate nicht unerträglich wird, braucht es eine gute Beschattung. Möglich sind innenliegende leichte Rollos, Lamellenstoren, Strahlen reflektierende Stoffvorhänge oder ganze Stoffbahnen entlang der Decke oder den Seiten. Noch wirkungsvoller sind aussenliegende Markisen: Sie fangen die Sonnenstrahlen ab, bevor sie Glas erreichen. Eine Alternative ist Sonnenschutzglas. Es hat aber den Nachteil, dass sich der Wintergarten im Winter weniger schnell aufwärmt. Eine natürliche Beschattung bieten Bäume und Sträucher im Garten. Im Winter, wenn ihr Schatten nicht mehr erwünscht ist, verlieren sie sowieso die Blätter.
  • Automatische Steuerung: Eine Wintergartenautomatik nimmt den Benutzern einiges an Arbeit ab. Sie öffnet die Belüftungsklappen, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird, und fährt die Rollläden oder Markisen aus. Ein Windmesser sorgt dafür, dass die Aussenbeschattung bei einem Sturm rechtzeitig wieder eingezogen wird.
  • Beleuchtung: Niedervolt-Leuchten mit Spannsystemen sind zwar wenig Strom sparend, aber praktisch, weil sich an der Glasdecke oft keine schweren Lampen befestigen lassen. Eine Alternative sind Stehlampen. Bei der Planung sollten deshalb genügend Steckdosen vorgesehen werden.

Geeignete Pflanzen für den Wintergarten

Als Bepflanzung für den Wintergarten eignen sich Kübelpflanzen wie z.B. Palmen, Lorbeer, Zitruspflanzen, Oleander, Feigenbaum, oder Topfpflanzen wie Lavendel, Rosmarin oder Jasmin.

Wintergärten brauchen eine Baubewilligung  

Für jeden Wintergarten wird ein Baugesuch benötigt. Die Grenz- und Baulinienabstände können die Grösse des Wintergartens einschränken. Wird der Wintergarten an die Heizung angeschlossen, zählt er als Wohnfläche und wird der Nutzungsziffer angerechnet.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • Getty Images